Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat im Dez. 2020 das Update zur Studie „»Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem«“ herausgegeben. Hierin geht es zusammengefasst darum, ob und wie wir die Klimaziele vom Bund, die vollständige Klimaneutralität des Energiesystems bis 2050, erreichen können.

Die Kernfrage aus der Studie ist: Können wir das schaffen?

Die Antwort lautet: Ja.

Aber: Wir müssen die Sache ernst nehmen und diese jetzt angehen.

Eine zentrale Rolle beim Klimaschutz spielen energieeffiziente Gebäude, da wir ca. 40% der Endenergie im Gebäudebereich verbrauchen.

Wenn wir uns die ersten Planungen für das neue Quartier Hangweide anschauen, dann sehen wir, dass hier die Weichen in die richtige Richtung gestellt sind. Null-Energie-Häuser bzw. Gebäude, die durch ihre Struktur und Ausrüstung mehr Energie herstellen als verbrauchen.

Diese Konzeption für die Hangweide wurde aber nicht von uns, der Gemeinde und der Verwaltung, erstellt. Verantwortlich hierfür sind externe Fachplaner, die sich ausschließlich mit solchen Themen beschäftigen. Gut für das Projekt Hangweide, dass hier eine große Fachkompetenz in Sachen Energieeffizienz vorhanden ist.

Leider haben wir diese Fachkompetenz nicht bei allen unseren Projekten in der Gemeinde.

Beim Projekt Tulpenstraße ist aktuell noch von einem KfW-45-Standard die Rede. Und leider scheint auch noch mit fossilen Energieträgern geplant zu werden.

Bei Lebenszyklen von Bauwerken bzw. deren technischer Ausrüstung dürfen wir gerne mal von 40 Jahren oder mehr aus gehen.

40 Jahre lang mit einer unzulänglichen Technik arbeiten? Heute Fehlinvestitionen tätigen?

Sicher nicht. Denn sonst erreichen wir die gesteckten Ziele nicht.

Was wir brauchen ist mehr Fachkompetenz in der Gemeinde.

Das ist keine versteckte Kritik an der Verwaltung und den Mitarbeitern, die hier beschäftigt sind. Ganz im Gegenteil. Auch in Corona-Zeiten wird hier super Arbeit geleistet (Danke hierfür !!!).

Aber jeder weiß, dass die Personaldecke knapp ist, und dass bestimmte Themenfelder unbesetzt sind.

Deswegen brauchen wir dringend eine Vollzeitstelle für einen Klimaschutzmanager.

Mit dieser Stelle hätten wir dann die notwendige Fachkompetenz direkt vor Ort in der Gemeinde.

Hier könnte dann alles zum Thema Reduktion der CO2-Emissionen zusammenlaufen und koordiniert werden. Egal ob Planung von Neubauten, Sanierungen im Bestand,…

Es gibt hier wirklich sehr viel zu tun.

Und damit diese neue Stelle für uns als Gemeinde nicht zu teuer wird, stellen Land und Bund reichlich Fördermittel zur Verfügung.

Wir können das schaffen.

Ja, aber wir müssen die Herausforderungen durch den Klimawandel ernst nehmen und jetzt handeln.

Jeffrey Brencher