Seit 2015 hat Esslingen eine der längsten Fahrradstraßen im süddeutschen Raum. Auf fast zwei Kilometern Asphalt haben Autofahrende sich mit einer untergeordneten Rolle zu begnügen. Die gemachten Erfahrungen jedoch zeigen: Rücksichtnahme auf Radelnde muss eingeübt werden. Ein Lernprozess, der nicht von heute auf morgen abgeschlossen ist. So mussten im Laufe der Jahre einige optische Maßnahmen zur höheren Sicherheit des Radverkehrs nachgebessert werden. Zwischenzeitlich sind in der Hindenburgstraße täglich bis zu 1400 Radelnde unterwegs und die verschiedenen Verkehrsakteure scheinen sich an die Regeln gewöhnt zu haben.
Nun gibt es seit Dezember letzten Jahres ein weiteres Novum in Oberesslingen: Eine Fahrradzone. Diese ist, vereinfacht ausgedrückt, wie eine Fahrradstraße, nur eben auf ein ganzes Quartier ausgeweitet. In allen Bereichen gilt Tempo 30. Beim Einfahren weisen Verkehrsschilder auf den Status der Zone hin. Große Banner sollen zudem für Klarheit sorgen. Auf diesen wird unter anderem verdeutlicht, dass Radelnde nebeneinander fahren dürfen und andere Fahrzeuge nur Gast sind. Da beim Überholen eines Radfahrenden ein Mindestabstand von 1,5 Meter einzuhalten ist (diese Regel gilt nicht nur in Fahrradzonen, sondern allgemein innerorts!), können diese nur an wenigen Stellen auch überholt werden. Markierungen auf den Fahrbahnen sollen zusätzlich sensibilisieren. Was verspricht sich Esslingen von den Maßnahmen? Die Stärkung des Radverkehrs und damit verbunden einen besseren Klimaschutz, eine höhere Aufenthaltsqualität sowie eine Entlastung überfüllter Straßen. Könnten das auch Modelle für Kernen sein? Und wenn ja, wo? Über Ihre Anregungen freuen wir uns.
OGL-Fraktion Kernen