Fast ein Jahr ist es nun her, dass der Gemeinderat mit 18 Ja-Stimmen und einer Enthaltung ein Tempo-30-Limit auf den Durchgangsstraßen in Rommelshausen beschlossen hat. Ausgangspunkt war ein Lärmaktionsplan. Dieser kam zu dem Ergebnis, dass Anwohner*innen der Waiblinger, Fellbacher und Karlstraße hohem Verkehrslärm ausgesetzt sind. Die Lärmwerte waren teilweise so hoch, dass sie als gesundheitsschädlich eingestuft wurden und Kernen verpflichtet war, etwas dagegen zu tun. Fast ein Jahr haben die Verkehrsbehörde in Waiblingen und das Regierungspräsidium Stuttgart gebraucht, grünes Licht für das Aufstellen von Tempo-30-Schildern zu geben. Aber nun ist es endlich so weit. Die Verkehrszeichen stehen und die Anwohner*innen, Fußgänger und Radfahrende dürfen sich über weniger Straßenlärm freuen. Und an den Busverkehr wurde auch gedacht. Damit die Busse durch die Geschwindigkeitsreduzierung nicht allzu viel an Zeit verlieren, wurden zwei Maßnahmen ergriffen: Eine Reduzierung von Parkplätzen entlang der Waiblinger Straße (dadurch wird der Verkehr flüssiger) und die Möglichkeit für die Busfahrer, Ampeln auf grüne Welle zu schalten (sogenannte Vorrangsteuerung). Wir OGLer begrüßen alle diese Maßnahmen. Tempo 30 reduziert den Lärm merklich. Die Wohnqualität an den Straßen wird verbessert, ebenso die Aufenthaltsqualität entlang der Straßen (Bsp. Cafe Reimann oder Vorplatz Rossmann). Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) werden durch die geringere Geschwindigkeit sicherer gemacht, insbesondere für Kinder. Fahrradfahrende können sich bei Benutzung der Durchgangsstraßen ebenfalls sicherer fühlen. Wir hoffen, dass die motorisierten Verkehrsteilnehmer Tempo 30 einhalten und den geringen Zeitverlust für die Gesundheit und Sicherheit anderer Menschen gerne in Kauf nehmen. Denn: Wer nachrechnet, kommt zu der Erkenntnis, dass so viel Zeit gar nicht auf der Strecke bleibt. Und wer zu Fuß läuft, das Fahrrad oder den Bus benutzt, der braucht solche Rechenspiele erst gar nicht anzustellen.
Matthias Kramer, OGL Kernen