Radschnellweg RS5

Im letzten Mitteilungsblatt wurde von mir der fehlende Mut der Mehrzahl der Gemeinderäte für eine konsequentere Mobilitätswende kritisiert. Was hat die OGL bewogen, beim Radschnellweg für die Südtrasse (Trasse durch den Ort) zu stimmen?

  • Max-Eyth- und Willy-Rüsch-Straße wären zu Fahrradstraßen umgebaut worden. Dies bedeutet maximale Sicherheit bei Tempo 30 und gekennzeichneter Fahrbahn für Fahrradfahrende. Die beiden Straßen hätten sich der motorisierte Verkehr und die Radelnden miteinander geteilt. Rücksichtnahme wäre dadurch automatisch gegeben.
  • Gefahrenpunkte wie Einfahrten zu Firmen und die unübersichtliche Stelle bei der Unterführung zum Gewebegebiet „Auf der Höhe“ wären entschärft worden. Abstellplätze für Autos wären so gut wie keine verloren gegangen.
  • Experten, Verwaltung und Radfahrgruppe „ProRad Kernen“ sehen mit der Südtrasse eine eindeutige Verbesserung für Fahrradfahrende aus Kernen.
  • Insbesondere die Max-Eyth-Str. wird jetzt schon von vielen Radlern befahren (Schüler, Pendler, S-Bahnnutzer…). Durch die Nordtrasse wird diese Straße zukünftig als Zubringer genutzt werden. Dadurch wird der Radverkehr noch mehr zunehmen. Die oben erwähnten Sicherheitsmaßnahmen werden bei einer Nordtrasse aber nicht verwirklicht! Somit sind und werden Radfahrende weiterhin gefährdet sein.
  • Einsparung von Millionen von Euros an Steuergeldern
  • Eine um Jahre kürzere Bauzeit
  • Ein Hektar (10.000m2) weniger Ackerland- und Grünflächenversiegelung
  • der von der Kommune geplante Radweg vom Weingut Kern bis hinab in den Schüttelgraben würde das Land finanzieren. Kernen könnte sich zigtausend Euro sparen.
  • sehr gute Anbindung an den Schnellweg auf Endersbacher Gemarkung
  • weitaus weniger Lärm als entlang der Bundesstraße
  • attraktiver Abschnitt entlang der Bahnlinie zwischen Endersbach und Rom. Alternative Strecke zum gefährlichen Rad- und Fußweg entlang der Landesstraße zwischen AGIP-Kreisel und Endersbach
  • politisches Zeichen (Vorbildfunktion) für eine Mobilitätswende
  • Aufschwung für den Radverkehr in Kernen (durch mehr Sicherheit und erste Fahrradstraße in Kernen)
  • Kein Gewinn für Kerner Radler bei einer Nordtrasse
  • Gute Radanbindung an Kerner Betriebe (auch Vorteil für Arbeitgeber)

Ich will aber nicht verschweigen, dass es auch Vorteile bei der Nordtrasse entlang der Bundesstraße gibt.

  • Die Querung der Waiblinger Str. entfällt.
  • vermutlich die etwas schnellere Variante für alle Radelnden, die nicht in Kernen starten.

Leider wurden alle Argumente für eine Südtrasse von der Mehrheit des Gemeinderates beiseite gewischt. Die komplette UFW und die Mehrheit von CDU und SPD haben dem Protest der Gewebetreibenden nachgegeben. Für diese war ein höheres Radaufkommen in „ihrem“ Gewerbegebiet (durchschnittlich 5 pro Minute) nicht akzeptabel.

Das Schlusswort soll Herr Hein, der Experte vom Landratsamt WN haben: „5 Radfahrer in der Minute. Darüber würden die Skandinavier nur lachen!“

Matthias Kramer

PS: Remshalden hat einer Trasse durchs Gewerbegebiet zugestimmt.