Lange Äcker III ist nicht mehr zu verhindern. Am 14.5. hat der Gemeinderat endgültig grünes Licht gegeben. Die OGL hat ihre Zustimmung für diese Erweiterung von Anfang an verweigert! Das bestehende Gewerbegebiet Lange Äcker II wird nun erweitert und der Flächenfraß findet auch in Kernen eine Fortsetzung. Beste Ackerböden werden für immer vernichtet sein, die heimische Landwirtschaft geschwächt. Ein immenser Aufwand über mehr als 10 Jahre wurde für die Weiterentwicklung dieses Gewerbegebietes betrieben. Hier ein paar Stichworte: Grundstückskaufverhandlungen (so mancher grenzwertige Kuhhandel wurde gemacht), unendlich viele artenschutzrechtliche Prüfungen, Ausgleichsflächen für Rebhuhn und Feldlerche (d.h., weitere Flächen wurden den Landwirten dafür entzogen), Ökopunktekonto anlegen, finanzieren und führen, Gutachten im Umweltschutz erstellen, unzählige Sitzungen, Anfragen bei Ämtern und Behörden, zukünftiges Monitoring, sprich Überwachung der Wirksamkeit der Artenschutzmaßnahmen, Umweltauflagen… Da bleibt es fraglich, ob am Ende für die Kommune wenigstens finanziell überhaupt noch etwas übrig bleibt.
Immerhin wurde eine mögliche Straße quer durch die Felder bis zur Kreisstraße nach Fellbach aus dem Flächennutzungsplan gestrichen. Eine Straße, die noch mehr fruchtbaren Boden vernichtet hätte (in der Gemeinderatssitzung vom 14.5.24 hat die CDU es bedauert, dass diese Straße nun nicht mehr möglich ist ?!). Die Kommune spricht von einer „maßvollen Entwicklung der Bauflächen. Daher ist eine kleinere Gebietsausweisung (2,9 ha) als der erhobene Bedarf (6 ha) vorgesehen.“ Aber: Lange Äcker 3 wurde größer als im Flächennutzungsplan vorgesehen. Wie kann man da von „maßvoll“ sprechen? Und weitere mögliche Gewerbeflächen stehen Kernen nun so gut wie keine mehr zur Verfügung. Maßvoll? Wenn alle Gewerbeflächen bebaut sind, dann ist es keine Kunst mehr, von Verzicht und maßvoll zu sprechen. Ein Zeichen für einen Wandel im politischen Denken wurde hier leider verspielt. Die Mehrheit des Gemeinderates war für ein Weiter-so.